Yanna Rüger
"Über Wunden" von Infinite Cooperation
„There is a crack in everything, that’s how the light gets in“
Leonhard Cohen
In Zeiten der makellosen Oberflächen, des allumfassenden Wettbewerbs und des entfesselten Kapitalismus gibt es wenig Platz für das Imperfekte, das Gebrochene oder Brüchige. Wir wollen diesen Raum schaffen. Ereignisse aus der Vergangenheit, die uns nicht schlafen lassen, führen ein geisterhaftes Leben, Wunden, die nicht heilen, "zeigen" sich... Aus physischen und psychischen Verletzungen entstehen häufig innere Abspaltungen, Anteile unserer Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen und Gewohnheiten. Sie wildern durch unser Liebesleben, stören unseren Alltag und verändern unsere Perspektiven. Es sind Geister, die wir da in uns tragen. Wir glauben an ihre Kräfte, die Transformation und Metamorphose verheissen. In „Über Wunden“ bekommen sie eine Bühne. Wir zeigen unsere Wunden und suchen Humor und Versöhnung. Eine theatrale Séance mit Texten, Wesen und Musik. Antitherapeutisch, politisch, poetisch.
Premiere war am 25.2.22 im Fabriktheater Rote Fabrik in Zürich
Weitere Vorstellungen am 27.2. 22 und 3./4./5./10./11./12.3.22
"Über Wunden" in einfacher Sprache
Wunden sind Verletzungen.
Man kann sich am Körper verletzten.
Zum Beispiel den Arm brechen.
Man kann sich auch an der Seele verletzen.
Zum Beispiel das Herz brechen.
In diesem Theaterstück geht es um die Wunden an der Seele.
Manche Wunden heilen schlecht.
In solchen Wunden wohnen Geister.
Die kommen immer wieder und erschrecken einen.
Man bekommt dann zum Beispiel Alpträume.
Oder man schämt sich für seinen Körper.
Oder man ist immer traurig und weiss nicht warum.
Wir wollen uns diese Geister anschauen.
Und ihnen zuhören.
Und uns mit ihnen anfreunden.
Zusammen trauen wir uns.
Dann können die Wunden vielleicht heilen.
Die Geister machen uns dann stark.
Und keine Angst mehr.
In der Welt, in der wir leben, tun viele Menschen so, als ob sie nie verletzt sind.
Oder nie krank sind.
Oder nie traurig.
Dabei gehört das einfach zum Leben dazu.
In „Über Wunden“ gibt es:
Geschichten von den einzelnen Geistern.
Viel Musik.
Viele Kostüme.
Lustiges und Trauriges, Schönes und Gruseliges.
Man kann immer raus gehen wenn es einem unheimlich wird.
TEAM:
Yanna Rüger: Künstlerische Leitung, Regie
Nele Jahnke: Outside Eye
Julia Weber: Text
Anna Vyshnyakova: Kostüm
Thomas Jeker: Musik und Performance
Marius Kob: Puppenbau und Performance
Rasmus Slätis: Performance
Mira Rojzman: Performance
Simone Gisler: Text und Performance
Thomas Giger: Lichtdesign und Raum
Julia Ritter: Prozessbegleitung
Viktoria Posavec: Kostümassistenz
Leonie Schöning: Kostümhospitanz
Jan Studer: Technik
Thomas Péronnet: Produktionsleitung